Noch vor wenigen Jahren wurde Moon Studios für Ori and the Blind Forest weltweit gefeiert. Ihre märchenhafte Grafik, emotionales Storytelling und spielerische Finesse galten als Vorzeigebeispiel für modernes Game-Design. Doch mit No Rest for the Wicked, einem düsteren Action-RPG im Early Access, hat sich das Blatt gewendet – zumindest teilweise.

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Obwohl das Spiel mit viel Vorschusslorbeeren startete, blieb die Euphorie nicht ungetrübt. Technische Probleme, fehlende Inhalte und ein rauer Ton in der Community sorgten schnell für Kritik – und die entlud sich in einer Welle negativer Steam-Reviews. Zwar steht No Rest for the Wicked derzeit bei „größtenteils positiv“, doch das reicht laut Moon Studios nicht aus, um langfristig zu bestehen.

Zwischen Glanz und Gegenwind: Wenn Lob nicht reicht

CEO Thomas Mahler meldete sich daher nun direkt bei der Community – nicht mit einem Update, sondern mit einer eindringlichen Warnung. Im Discord der Entwickler machte er deutlich, dass das Studio stark unter dem sogenannten Review-Bombing leide. Damit sind koordinierte, teils unsachliche Massenbewertungen gemeint, die das Bild eines Spiels gezielt verzerren können.

Mahler appelliert deshalb offen an Fans: Wer das Spiel mag, möge bitte eine positive Bewertung auf Steam hinterlassen. Er betont, dass hinter Moon Studios kein finanzstarker Konzern stehe, der Verluste auffangen könne. Ein zu starker Umsatzrückgang durch schlechte Bewertungen könnte nach seiner Aussage das Aus für das gesamte Studio bedeuten.

No Rest for the Wicked: Steam-Reviews entscheiden über die Zukunft

Der dramatische Hilferuf zeigt offenbar Wirkung. In den letzten Tagen ist die Zahl positiver Bewertungen gestiegen – ein Zeichen dafür, dass zumindest ein Teil der Community die Bitte erhört hat. Trotzdem bleibt die Situation angespannt, denn neben Unterstützern gibt es auch kritische Stimmen. Einige Nutzer werfen dem Studio vor, mit der Bewertungsbitte Druck auf Fans auszuüben.

Ein Hintergrund dieser Unsicherheit: Die Rechte an No Rest for the Wicked lagen ursprünglich bei Publisher Private Division. Nach dessen Verkauf an Take-Two übernahm Moon Studios das Projekt wieder vollständig. Das bedeutet jedoch auch, dass nun sämtliche wirtschaftlichen Risiken bei den Entwicklern selbst liegen.

Während das Spiel weiterhin im Early Access ausgebaut wird, steht also viel mehr auf dem Spiel als nur die Zukunft eines einzelnen Titels. Es geht um das Fortbestehen eines Studios, das mit zwei preisgekrönten Ori-Spielen einst Millionen verzauberte – und nun um jeden positiven Klick kämpfen muss.

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